
Müssen & Wollen

Der Prozess einer Unternehmens-Nachfolge ist ein komplexes Unterfangen. Daher ist es wichtig, sich als Abgebender zunächst über die eigenen Interessen und Ziele klar zu werden. Dabei sollte man sich u.a. seiner Gefühle bewusstwerden und diese in die Zieldefinition einfließen lassen. Auch die emotionale Situation und Interessenslage der anderen am Nachfolgeprozess Beteiligten gilt es sich zu vergegenwärtigen.
Vom Nachfolgeprozess unmittelbar oder mittelbar betroffen sind neben dem Unternehmer insbesondere:
- der Lebenspartner / Kinder / Familie
- alle Mitarbeitenden (nicht nur das mittlere und höhere Management)
- Banken / Steuerberater
- Kunden, Lieferanten und sonstige Geschäftspartner des Unternehmens
Folgende 2 Fragen sind für die persönliche Zieldefinition essenziell:
1. Wie lange will ich arbeiten?
Hier stehen die persönlichen Lebensziele im Vordergrund: Was möchte ich für mich noch erreichen? Wie stelle ich mir die Zeit „danach“ vor (z.B. reisen, mehr Zeit für die Familie, neues Hobby…)? Bin ich gedanklich und gefühlstechnisch bereit, mein Lebenswerk loszulassen und zu übergeben? Nach dem Motto „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“ ist die Erhaltung einer möglichst hohen Flexibilität das Ziel, um auf Veränderungen im Markt oder im persönlichen Umfeld reagieren zu können.
2. Wie lange muss ich arbeiten?
Fokus ist die finanzielle Unabhängigkeit: Habe ich finanziell für meinen Lebensabend vorgesorgt? Steht mir ausreichend „Lebens-Kapital“ zur Verfügung? Habe ich darüber hinaus auch „Genuss-Kapital“ erwirtschaftet, um mir auch in Zukunft schöne (aber nicht zwingend notwendige) Dinge leisten zu können?
Hören und fühlen Sie in sich hinein! Denn nur mit einer in jeder Hinsicht sorgsamen Vorbereitung kann Ihre Nachfolge-Strategie optimal auf Sie und Ihre Bedürfnisse abgestimmt geplant und umgesetzt werden.
(Grafik: pixabay)